1. Tag- Namasté Kathmandu

Wir sind am 23. November um 10 Uhr von Frankfurt aus gestartet (mit Air India – wir wurden also bereits unterwegs mit genügend Bollywood-Filmen versorgt – zum Angewöhnen :-))

Wie landeten in Delhi um 20 Uhr und machten es uns im Transitbereich auf Liegen bequem, denn unser Flieger ging erst früh um 7.30 Uhr weiter nach Kathmandu.

Bereits beim Aussteigen aus dem Flugzeug in Kathmandu wurden wir mit einer  Zeitmaschine in die Vergangenheit geschickt. Mit alten Bussen wurden wir in das einzige Terminal gefahren, ein Backsteingebäude. Trotzdem ging alles schnell und unkompliziert: binnen 15 Minuten hatten wir unsere Visa für 15 Tage für 25 Dollar. Und das alles sogar ohne jegliche Unterstützung von Computern, alles per Hand und als Teamarbeit: der Erste nahm das Geld ein, der Zweite klebte das Visa in das Pass, der Nächste hat ausgerechnet bis zu welchem Datum das Visum gültig ist und der Letzte hat nochmal alles kontrolliert – alle vier saßen an einem Tisch. Geht doch!

Wir kennen bereits den Chaos, was an Flughäfen herrscht und die betrügerischer Taxifahrer auch, deshalb haben wir unsere erste Unterkunft in Kathmandu bereits übers Internet gebucht. Wir haben uns für das Annapurna Guest House entschieden, die versprachen uns, vom Flughafen abzuholen. Und tatsächlich warteten sie auf uns und wurden prompt in die Innenstadt (Stadtteil Thamel) gefahren. Es war ein richtiger Kulturschock – es war warm, überall lag Müll, fremde Gerüche (vor allem Smog) und das laute Hupen wollte auch nie aufhören. Weil wir auch sehr müde waren, wirkte alles so erschreckend.

Wir wurden sehr nett empfangen, und in unserem Zimmer ankommend waren alle Ängste wieder verschwunden. Übrigens ist das Annapurna Guesthouse auf jeden Fall empfehlenswert. Auf den Bildern sehen die Möbel sehr alt aus – das ist aber in Nepal meistens so – Hauptsache es ist sauber und gibt warmes Wasser. Außerdem ist es nicht so laut wie andere Guestehäuser in der Mitte von Thamel.  (http://www.annapurnaguesthouse.com/)

Nachdem wir uns kurz frischgemacht haben, begannen wir  gegen Mittag Thamel erkundet. Unser Ziel war, unseren weiteren Reiseverlauf zu planen. Da die Ausflugspreise im Hostel uns nicht günstig erschienen, haben wir uns bei einigen Rafting-Tour-Veranstaltern und bei einigen anderen Reiseveranstaltern erkundigt. Es ist übrigens nicht besonders schwer, denn Thamel besteht nur aus solchen Büros und Trekkingläden. Um 16 Uhr war bereits alles erledigt! Wir sind bei Himalayan Trailfinder fündig geworden (http://www.trekkingtrails.com/index.php), liegt beim ACME und Red Planet Hostel in einer kleinen Gasse rechts von Thamels Hauptstraße. Hier waren die Preise ansprechend und die Beratung top. Wir haben folgendes reserviert: 2 tägige Rafting-Tour auf dem Trisuli-Fluss für 60 Dollar, ein Dschungel-Paket im Chitwan National Park 3 Nächte-2 Tage für 80 Dollar, ein Flugticket von Pokhara hoch in die Berge nach Jomsom für 80 Dollar und eine Nacht in einem Hostel in Pokhara für 15 Dollar, also 170 Dollar pro Person. Bei Rafting und Dschungel-Paket war Transfer, Unterkunft und voller Verpflegung inbegriffen.

Wir haben uns gegen eine geführte Tour in der Himalaya entschieden, weil die ausgesuchte Strecke auch ohne Träger und Führer zu bewältigen schien. Übrigens ca. 30 Dollar/p.P. muss man pro Tag für einen Guide rechnen (inkl. Unterkunft und Essen)

Wir werden es sehen … da wir aber erstmal am Verhungern waren, wollten uns was zum Essen suchen. Thamel ist das  Touristenviertel und deshalb fiel es uns schwer was zu finden – wir wollten was Nepalesisches essen, es gab aber überall nur westliches Essen. Erst nach einer halben Stunde wurden wir fündig.

Regel Nr. 1.: wenn man in Nepal bzw. in Indien Magenprobleme vermeiden will, sollte man kein Fleisch essen.

So hat also unser 3 wöchiges vegetarisches Leben begonnen, und wir bestellten uns Gemüsesuppe, gebratene Nudeln mit Gemüse und ein Thali.

Thali - Reisflocken und ganz viele Gemüse in scharfen Saucen

Man sollte vor Auge behalten, dass die Hindus meistens Vegetarier sind, d.h. die Mehrheit der Bevölkerung isst kein Fleisch. Außerdem zählt ein Kühlschrank zu Luxusartikeln, und das wenige Fleisch was auf den Straßen auf offenen Tischen verkauft wird, ist immer mit Fliegen überseht. Aber selbstverständlich in größeren Unterkünften gibt es einen Kühlschrank – oder in den Bergen wird das Huhn vor unseren Augen geschlachtet – jeder sollte also selber entscheiden wo und was isst.

Aber keine Sorge, man findet auf jeder Speisekarte genügend vegetarische Gerichte zur Auswahl, es ist auf keinen Fall eintönig.

Nach dem Abendessen sind wir nochmal durch die Straßen von Thamel gelaufen und wollten noch einige Sachen für unsere Tour einkaufen. Es gibt sehr viele Läden die den Trekkern Ausrüstung anbieten, vom Rucksack über Trinkflaschen bis zu Trekkingsocken findet man hier alles. Die Preise sind günstig – selbstverständlich ist alles nachgemachte Ware, also sollte niemand auf den Aufschrift „The North Face“ reinfallen. Dennoch rentiert es sich hier einzukaufen. (Unser Tipp: die Verkäufer in Thamel sind verwöhnt von den vielen Kunden – wer kann, sollte sein Einkauf lieber in Pokhara erledigen, hier sind die Preise noch ein Hauch günstiger, und die Läden nicht so voll mit Touristen).

Wir haben ein Paar „Leki“ Wanderstöcke gekauft (werden wir uns teilen :-)) und je 1 Paar „Teva“ Sandaletten. Tja, in Europa würde ich diese nicht tragen, aber zugegeben diese sind wirklich schön luftig und wahnsinnig bequem.

Um 20 Uhr sind wir todmüde ins Bett gefallen – während draußen die Notstromagregatoren brummten, der Strom war – wie so oft – mal wieder weg.

Typisches Straßenbild: Kuh sucht Futter im Müll

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