14.Tag – Verregnete Dörfer

Um 8 Uhr wurden wir vom Hostel abgeholt, wir haben am Vortag für eine organisierte Tagestour bezahlt (180Y), um die zwei kleinen ursprünglichen Dörfer: Huangcun und Xidi besuchen zu können. Zuerst Schock: es ist ein kleinerer Bus, voll mit chinesischen Touristen, nur chinesisch sprechende Reiseleitung und es sind nur noch 4 Plätze frei: für uns und für das nette Israeli–Pärchen. Wir saßen ganz hinten – sprich 1 Std. lang unsere Beine um unseren Hals. Minibusse sind für chinesische Beine, nicht für Menschen über 160cm gemacht – der Beinabstand zwischen den Sitzen ist unvorstellbar klein.

Wir hatten 1,5 Std. um Huangcun zu besuchen. Es nieselte leicht, es war aber so schwül, dass es unmöglich war, die Regenjacke anzubehalten. Das Dorf steht unter UNESCO Schutz. Die Wäsche wird im Dorfteich gewaschen und direkt daneben auch das Gemüse. Die alten Gebäude haben eine leicht muffelige Ausstrahlung. Aber kann sein, dass es uns nicht überzeugen konnte, weil einfach alles grau war, hier hat einfach das gewohnte chinesische Bunte gefehlt.

Brücke nach Huangcun
See in der Mitte von Huangcun
In einem Tempel
Ein grüner Innenhof

In Xidi angekommen, haben wir erstmal Mittagessen bekommen (wie immer, alle Langnasen saßen an einem Rundtisch). Es gab aber praktisch nur Eiersuppe, Reis und Gemüse. Irgendwie alles sehr fad. Ich glaube dieses Essen hat den Titel „Schlechtestes Essen in China“ verdient. Ich wollte was vom Straßenverkäufer holen, es gab aber nur chinesische Süßigkeiten (Finger weg!) oder Eis. In dieser Gegend scheint aber der Strom auch öfters mal weg zu sein, denn fast alles war bereits schon mind. einmal geschmolzen gewesen. Nun blieben wir hungrig. So spazierten wir über die mit Moos bewachsenen Straßen von Xidi. Für uns hatte dieses Dorf dank seiner Lage im Tal mehr Charme als das andere.

Xidi
Typische Gebäude in Xidi
In einem alten Gebäude

Nach dem Besuch der beiden „Museendörfer“ hatten wir ein Mischgefühl – so richtig angetan waren wir irgendwie nicht. Wir haben schon beeindruckendere Dorfszenen gesehen.

Rückwärts waren wir schneller und schnappten uns zwei Sitze in der Mitte und hatten doch mehr Beinfreiheit.

So und nun zu unserer Reiseführerin. Sie schaffte es, die ganze Zeit ununterbrochen zu reden – auf chinesisch verständlich. Und der Knüller war, zum Schluß kamen sogar Ratespiele – und das Highlight: sie hat sogar gesungen.

Zurück nach Tunxi haben wir erstmal an einem Souvenir-Shop gehalten – es war aber interessant, hier gab es Haufen Süßigkeiten aus der Gegend, und man konnte auch einige Sachen probieren (und wieder ausspucken – sorry, das ist die Wahrheit). Alles was süß aussah, hatte salzigen oder gar keinen Geschmack. (Gelatine aus einer Wurzel, getrocknete Miniscampis….)

Getrockneter Fisch als Snack
... hm, lecker
Welche Sauce sollen wir nun kaufen?

Danach haben wir bei einer Silk-Fabrik gehalten….Verkaufsveranstaltung. Hier haben wir nicht mehr mitgemacht. Wir sind weg, schnappten uns einen Bus (mittelschwere Kommunikation mit Einheimischen bzgl. der Buslinie – sie hatten uns erstmal in die verkehrte Richtung geschickt) und gingen essen, denn wir waren am verhungern.

Unser Zug fuhr um 23 Uhr nach Guilin, wir mussten beim strömenden Regen vom Hostel zum Bahnhof laufen.

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