21. Tag – Ein anderes Land: Hongkong

Wir haben das Taxi zum Flughafen um 6 Uhr bestellt. Und siehe da, pünktlich stand ein Auto da und wir hatten eine Fahrerin. Die Nacht war unruhig, irgendwie sehr viele chinesische Gäste waren dieses mal anwesend und wie immer ständig wurden Türen zugeschlagen. Als wir unser Zimmer um 5.50 verlassen haben, haben wir als Genugtuung auch so richtig schön laut zugeschlagen.

Unser Ziel ist Hongkong – und dies ist nicht China. Gehört zwar seit 1997 wieder zu China, ist aber ein unabhängig verwaltetes Gebiet. Wir müssen also eine Grenze übertreten und wenn wir zurück nach China kommen, benötigen wir erneut ein Visum.  Hier herrscht ein anderer Standard – es gibt fast mehr Designer Shops als in Paris. Denn hier gibt es viel Geld.

Pünktlich um 8 Uhr hoben wir ab nach Shenzhen. Die Flüge nach Hongkong direkt sind nämlich viel teurer, deshalb haben wir Shenzhen (Grenzstadt) gebucht. Kurz nach 9 waren wir schon da und kauften uns die Tickets für den Transferbus nach Hongkong Island – jeder Gast bekommt einen Aufkleber auf die Brust, die Farbe steht dann für das Ziel. Zuerst wurden alle – unabhängig vom Ziel in Hongkong – in einen Bus geladen und 20 Min zu einem riesigen Gebäude gefahren. Hier müssen alle aussteigen mit Gepäck und in das Gebäude laufen – die Passkontrollen und die Gebäckkontrollen läuft jeder für sich durch. Mich wollten sie nicht aus China rauslassen. Die Beamtin hat nicht verstanden, warum bei meinem Geburtsnamen Nachname und Vorname standen. Ich habe erklärt, dass ich nun verheiratet sei. Dann hat sie ihren Vorgesetzten gerufen, der dann für 5 (sehr sehr langen) Minuten mit meinem Pass verschwunden war. Als er zurückkam, hat er mir sowas gesagt, dass wohl seltsam war, dass beim Geburtsnamen auch der Vorname nochmal hingeschrieben ist… wie auch immer, ich durfte China verlassen. Am anderen Ende des Gebäudes warten dann wieder die Busse, jetzt werden wir aber ein bisschen nach Aufkleberfarbe sortiert.

Busfahrt nach Hongkong

Ca. 20 Min später waren wir dann im Herzen von Kowloon in einer Tiefgarage, wo wir für Hongkong Island wieder umsteigen mussten. Nach weiteren 15 Min standen wir endlich vor der Hongkong Island Station. Hier kauften wir uns erstmal die Chipkarte (Octopus-Karte), die wir dann mit Geld aufluden. Die Karte gilt dann für alle Verkehrsmittel, sogar in sehr vielen Geschäften kann man damit zahlen.

Straßenbild in Hongkong Island - hier gibt es nur die alte Straßenbahn
Ein Wolkenkratzer - von den vielen anderen...

Es ist schwierig in der Hongkong-Innenstadt als Tourist zu Fuß unterwegs zu sein – es ist ein Netz von U-Bahn-Linien, Unterführungen, Brücken, Rolltreppen, Malls – man bewegt sich praktisch gar nicht auf den Straßen. Und man muss natürlich wissen, wolang ist es am einfachsten und am schnellsten. Was ich damit sagen will: wir wollten einmal in ein Geschäft auf der anderen Seite der Straße. Es war aber eine größere Straße, man konnte nirgendwo überqueren. Ungelogen 1 km haben wir laufen müssen (statt 100 m) bis wir über Tunnels und Brücken usw. unser Ziel erreicht haben. Aber wiederrum das macht Hongkong so interessant und besonders – die Anzugsträger brauchen nicht mal in die Sonne raus, wenn sie von zu Hause in irgendein Bürogebäude wollen. Und hier wird ja immer alles dermaßen klimatisiert, dass ich mich ständig an- und ausziehen musste.

Wir liefen also zur ersten Straßenbahn-Haltestelle, die war zu unserem Hotel (Hongkong Island Pacific – www.islandpacifichotel.com.hk) das beste Verkehrmittel. Sie sind echt uhrig die Dinger, hat echt Spaß gemacht, mit denen zu fahren. Unser Luxus-Zimmer (50 HKD/Nacht) ist super, auf der 19. Etage. Wir können seitlich auf die Bucht gucken.

Die Seitenstraße bei unserem Hotel
Im Viertel gab es viele Händler mit getrockneten Fischen

Da es Mittag war, haben wir uns auf die Suche nach was Essbaren gemacht. Wir fanden eine Food-Street – viele kleine Imbisse in einem Raum. Das Essen in Hongkong doppelt so teuer wie in China, wenn nicht dreimal.

Danach gingen wir shoppen – Jan hat 3 lange Wochen auf diesen Augenblick gewartet – er wollte ein neues Objektiv kaufen. Und man erzählt ja, in Hongkong kann man solche Artikel günstig kaufen. Vergessen Sie es! Die Objektive haben genausoviel gekostet wie hier zu Hause – wir haben gute Geschäfte, wir haben Hinterhofgeschäfte, alles probiert. Also war er nach 4 Std. Suche ganz schön traurig.

Einkaufsstraße in Kowloon

Um 20 Uhr haben wir uns die Symphony of Light angeschauft – vom Festland stehend auf die Skyline von Hongkong Island. Es ist alles sehr schön beleuchtet, aber das bisschen Laserstrahlen wirkt eher enttäuschend.

Beleuchtete Skyline von Hongkong Island

Umso schöner war unsere Überquerung von Kowloon nach Hongkong Island mit der Starferry bei Nacht.

Wir haben in einem kleinen Restaurant gegessen (vor ein paar Jahren gehörte es wohl zu den besten Hongkongs). Auch wenn die Preise normal waren – hier kommt uns alles sooo teuer vor.

Hongkong gehört zwar seit einigen Jahren wieder zu China – ist aber nicht China! Hier ist Westen.

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