8.Tag – Die Terrakotta-Armee

Die nächtlichen 9 Stunden Zugfahrt waren schnell vergangen, wir haben beide gut geschlafen… bis wir dann natürlich von außen kommenden Gurgel-Spuck-Geräuschen geweckt wurden. Wir haben im Vorfeld das Hostel Xingzhinmen in Xian reserviert und Free-Pickup vom Bahnhof wurde uns versprochen. Das riesige Courtyard-Gebäude war wie ein Hotel, schön und geschmackvoll eingerichtet (130Y/Nacht). Wir konnten unser Zimmer gleich beziehen und uns auf den Weg zum Bahnhof machen. Xian ist eine riesige moderne Stadt, ein Handy-Laden folgt dem anderen, dazwischen viele Banken und Klamottenläden. Und ganz wichtig: Hochzeitsläden. Diese sind irgendwie nicht einfach Brautkleidläden (umfassen ca. 4 Stockwerke), sondern so richtig mit Hochzeitsmanagment usw. Alles deutet darauf hin, dass die jungen Paare sehr viel Geld in die Hochzeit investieren. Also wenn wir auswandern, werden wir in China ein Hochzeitsgeschäft aufmachen und bieten ganz viele westliche Bräuche an, darauf stehen sie. Wir wollten noch unseren Traveller-Check einlösen, aber bei ca. 1 Stunde Wartezeit haben wir uns beim besten Willen nicht angestellt. Übrigens habe ich im Vorfeld wegen ATMs recherchiert. Es hieß, man könnte nur in den Großstädten in bestimmten großen Banken Geld abheben. Diese Info ist im sich rasant entwickelnden China mittlerweile veraltet. Es gab überall ATMs, jede Stadt verfügt mitterweile mindestens über ein Geldautomaten, und dies ist der schnellste und günstigste Weg (über DKB kostenlos) an Geld zu kommen.

Wir hätten die Tour zur Terrakotta Armee (liegt ca. 20 km außerhalb von Xian) natürlich auch über das Hostel buchen können, wie es sich aber für eine echte Backpacker gehört, nehmen wir die abenteuerliche (und günstigere) Variante – wir steigen am Hauptbahnhof in den öffentlichen Bus. Die Fahrt dauert 1 Stunde und kostet 11Y. Wir werden direkt beim Eingang abgesetzt.

Kraftwerk in mitten des Wohnviertels

Das Gelände ist riesig, man muss eine Weile laufen, bis man zu den 3 Hallen kommt. Halle 1: die größte von den drei Hallen, hier sind die Soldaten „hautnah“ zu bestauen. Es ist wirklich Wahnsinn – sie sehen alle unterschiedlich aus.

Die große Halle
Die einzelnen Soldaten sind unterschiedlich
Ein Soldat aus der Nähe

Halle 2 und Halle 3 sind wesentlich kleiner. Hier haben sie viele noch gar nicht ausgegraben, denn sie suchen eine Methode, dass die Terrakotta-Figuren nicht ihre Farben kurz nach der Ausgrabung verlieren.

Halle3 ist noch nicht vollständig ausgegraben
In original Farben

Zurück in der Stadt haben wir uns in das Moslem-Viertel gestürzt, um endlich was zum Essen bekommen. Hier gibt es ganz andere Gerichte, als wir bisher gewohnt waren. Wir schlendern in den Marktgassen, beobachten die Garküchen und Straßenverkäufer. Hier gibt es die ersten Käfige mit Singvögeln.

Wir lecken Eis - die Chinesen lutschen am Scheinefuß
Eine typische Garküche

Wir wissen ja mittlerweile, dass die Süßigkeiten nicht richtig süß, sondern auch salzig sind, also entscheiden wir uns für Bananentaschen als Nachmittagssnack– die gab es aber nur bei McDonalds (westliches Essen war während unserer Reise Tabu, Hamburger und Co. erst recht, aber Bananentaschen kriegt man hier in Westen ja nicht. Und sie waren echt lecker für 7Y/2 Stk.)

Ah und nochwas: wir haben nirgendwo / keinen einzigen Glückskeks gesehen – es gibt in China keine Glückskekse (siehe Wikipedia)!

Am Abend gab es Dumpling-Party im Hostel. Wir haben unsere Fleisch-Teig-Taschen selbst gemacht und gegessen. Sind ganz lecker geworden.

Dumplingparty

Danach sind wir noch für einen Spaziergang raus, um einige Nachtbilder zu schießen. Das Südtor an der Stadtmauer war wunderschön beleuchtet. Es herrscht reges Nachtleben in Xian, und wir standen wieder mitten drin in einer öffentlichen Tanzveranstaltung, wo einfach die Musik angemacht wird und jeder tanzt wie er/sie es mag.

Xian - Süd-Tor beleuchtet

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