4. Tag – Rafting für Fortgeschrittene

Am nächsten Tag früh bekamen wir Pancake und Toast mit Rührei zum Frühstück  und stiegen gegen 9 Uhr in das Boot. Die Landschaft wurde immer schöner und wir sahen ganze Gruppen von Schmetterlingen. An diesem Tag war die Strömung viel stärker und die ganze Strecke anspruchsvoller.

Nach ca. 1,5 Std. erreichten wir die Mündung mit dem aus Pokhara kommenden türkisblauen Fluß. Wir wurden gewarnt, dass dieser Abschnitt heftig wird und plötzlich kamen uns große „Wellen“ entgegen. Ich hielt mich mit den Füßen fest, trotzem merkte ich plötzlich, dass ich nach vorne fliege. Mit Gesicht vorne in der Nase des Bootes in einer Wasserpfütze, Beine nach Hinten zum Himmel gestreckt, bei der starken Strömung hat es mich Mühe gekostet, endlich auf meinen Platz zurückzukrabbeln… Plötzlich stellten wir fest, dass noch 2 andere Mädels fehlten – diese fielen ins Wasser und wurden vom Wasser getrieben. Wir mussten mit aller Kraft paddeln, bis wir beide einsammeln konnten, es war ein ganz großer Schreck. Später, als wir wieder lachen konnten, gab unser Guide zu, dass er das Boot an der falschen Stelle in die Strömung gelenkt hatte. Wir konnten sogar die verlorenen Paddel retten, so ging dieses super Abenteuer entspannt zur Ende.

Wir bekamen reichlich Mittagsimbiss an der Hauptstraße in einer Bar und wärmten uns an der Sonne.

Hier ist der "Unfall" passiert (aus dem Bus nach Pokhara fotografiert)

Nächstes Ziel: Chitwan National Park. Wir brauchten einen Transfer dorthin. Und wieder mal stellten sich die Guides an die Straße und versuchten ein Transportmittel zu bekommen. Mittlerweile haben wir erfahren, dass Festival-Zeit war (Diwali) und jeder zu seiner Familie unterwegs war, deshalb herrschte überall Stau und Überfüllung in den Bussen.

Uns wurde erklärt, dass unsere einzige Chance sei auf dem Dach von einem Bus mitzufahren – was sicherlich interessant gewesen wäre, wenn der Staub nicht gewesen wäre – aber unter den Verhältnissen war diese Option für uns und auch für die anderen 5 Touris indiskutabel, wenn wir lebend ohne Erstickung und Sonnenstich ankommen wollten. Schließlich quetschten wir uns auf einen Bus, wo die Jungs sich hinsetzen mussten (die Decke war so niedrig, dass die zwei mit ihren 190 cm gar nicht stehen konnten.) Aber die Nepalis sind so lieb, und haben ihre Plätze nach und nach alle an uns abgegeben, dabei versucht kleine Gespräche auf englisch zu führen. Die Reise dauerte 2,5 Std. – die Schlaglöcher sind so groß, dass wir an manchen Stellen nur im Schritttempo fuhren.

Im Bus nach Chitwan

Wir stiegen in einer Ortschaft vor Sauhara aus. Hier wurden wir tatsächlich von dem Angestellten unserer Unterkunft erwartet. Das ist hier ganz schön organisiert – sonst hat man schlechte Karten von hier zum Eingang des Nationalpark zu kommen. Mit Jeep wurden wir dann nach Sauhara in unser „Hotel“ gefahren, in Chitwan Tiger Camp. Der Weg dorthin ging durch Reisfelder, wo gerade die Reisernte lief.

Als wir angekamen, wurden von einem ca. 30 jährigen nepalinesischen Mann (mit wunderschönen langen schwarzen Wimpern) in Empfang genommen. Er fragte uns, ob wir Mittag gegessen haben, weil gerade die Tour zum Elefant Breeding Center losging. Wir stellten also unsere Rucksäcke im Zimmer ab, und kletterten auf den kleinen Lastwagen.  Es empfing uns eine wunderschöne Sicht beim Sonnenuntergang auf die Himalaya – und zum ersten Mal sahen wir unser nächstes Ziel: Annapurna.

Wasserbüffel überqueren den Fluß - im Hintergrund die schneebedeckten Spitzen von Annapurna

Wir wurden mit dünnen Booten auf dem Boden sitzend zum anderen Flußufer gebracht. Es war eine ganz schöne wacklige Angelegenheit.

Wunderschöner Sonnenuntergang mit Blick auf den Himalaya

Im ersten Moment war ich schockiert und wurde traurig, als ich die vielen Elefanten auf der Kette sah. Aber ich musste ja erkennen, dass es sich nicht um kleine Haustiere handelt. Uns wurde erklärt, dass die Elefanten mehrere Stunden am Tag im Dschungel verbringen und im Fluß baden gehen dürfen. Die Stars sind hier die zweijährigen Zwillinge, die einzigartig auf der Welt sind.

Die Zwillinge mit ihrer Mama

Zurück zu unserer Unterkunft haben wir festgestellt, dass wir wirklich die beste Lage hatten: direkt am Flußufer, ruhig, aber auch nicht abseits gelegen. Es gab schon einige Mücken – und ausgerechnet zu der Zeit gab es mehrere Fälle von Dengue-Fieber in der Gegend. Wir nahmen 1,5 Wochen lang Vitamin B1 (angeblich mögen die Mücken den Geruch nicht), aber wir wurden trotzdem gestochen, auch mit DEET war ich nicht ganz zufrieden.

Ein perfektes "Save the World" Foto

Es gab gutes Abendessen in Buffet-Form. Wir machten noch einen Spaziergang in das Dorf – es gab Stromausfall, so haben wir ganz romantisch beim Kerzenlicht eingekauft – hier gab es Läden, die sich kein Notstromaggregat leisten können.

Unser Luxuszimmer mit Haustierchen 🙂

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